Das gotische St. Nikolaus-Münster in Überlingen zählt zu den größten Kirchen am Bodensee.
Umfangreiche Sanierungsarbeiten waren zwischen 1908 und 1924 unabwendbar. Dazu mussten auch die Fundamente der Wände und Säulen freigelegt werden. Bei diesen Ausgrabungen stieß man innerhalb des Kirchenschiffs auf Grundmauern und Reste architektonischer Bauteile mehrerer bisher unbekannter romanischer Vorgängerbauten.
Außerdem wurden bei den Sanierungsarbeiten umfangreiche und sehr detaillierte Bauaufnahmen vom gesamten Münster erstellt.
Die durch Ausgrabung gewonnenen Erkenntnisse hat 1938 Josef Hecht beschrieben und durch eigene Aufmaß-Zeich-nungen ergänzt in seinem Buch: „Das St. Nikolaus-Münster in Überlingen, der Bau und seine Ausstattung“.
Sie wurden auch 2008 von Alois Schneider aufgenommen in: „Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg, Band 34, Überlingen“.
Diese Beschreibungen der einzelnen Bauphasen und die detaillierten Aufmaß-Zeichnungen haben mich angeregt, die Baugeschichte des Überlinger Münsters digital dreidimensional darzustellen und dabei die Entwicklung an einzelnen Stationen in die allgemeine Stadtgeschichte einzubinden.
Carl Fahr, Dipl. Ing. freier Architekt BDA
Überlingen, 2023
Der Grundriss des Überlinger Münsters.
In den Grundriss des heutigen Münsters (grau) sind farbig eingetragen die Fundamente der romanischen Vorgängerkirchen. Sie wurden bei umfangreichen Sicherungs- und Sanierungsarbeiten zwischen 1908 und 1924 freigelegt und dokumentiert.
grün: erster Kirchenraum um 1000
gelb: dreischiffige Basilika etwa Mitte 12. Jh.
braun: Erweiterung um Chor und Seitenkapellen Ende 13. Jh.
rot: Erweiterung des Kirchenschiffs um 2 Joche nach Westen, vor Baubeginn des gotischen Chores um 1350
St. Nikolauskapelle in Überlingen, erste romanische Bauphase
„Der älteste Kirchenbau an dieser Stelle ist eine wohl im 10.Jahrhundert erbaute einschiffige Saalkirche ohne ausgebildeten Chor, in der Längsachse und in der Breite des heutigen Mittelschiffs“
Archäologischer Stadtkataster Überlingen
Diese erste Kapelle entstand vermutlich bei einer Ansiedlung nahe beim Dobelbach, der damals noch der natürlichen Topografie folgend im Verlauf der heutigen Spital- und Kronengasse lag.
zweite romanische Bauphase
„Die Befunde zeigen, dass im 12. Jahrhundert eine dreischiffige, flach gedeckte Säulenbasilika entstanden ist“
Archäologischer Stadtkataster Überlingen
Die bei Ausgrabungen gefundenen Reste von Säulen, Säulenbasen, Fensterstürzen, Bogenfriesen und Gewänden der Haupt- und Seitenportale (leider keine Reste von Kapitellen) erlauben eine ungefähre zeichnerische Darstellung des Innenraumes
dritte romanische Bauphase
„Ende des 13. Jahrhunderts werden die Seitenschiffe nach Osten verlängert und an den neuen, das seitherige Hauptschiff fortsetzenden, jetzt zweijochigen Rechteckchor angeschlossen.“
Archäologischer Stadtkataster Überlingen
Mitte des 14. Jahrhunderts, evtl. Gesamtplanung eines neuen gotischen Münsters
1350 erhielt Eberhard Rab den Auftrag zum Bau eines neuen gotischen Münsters. Seine Gesamtplanung ist nicht bekannt. Vieles deutet aber darauf hin, dass Mittelschiff und Seiten-schiffe als Hallenkirche auf den Fundamenten der alten romanischen Basilika geplant waren. Beispielhaft im Grund-riss eingezeichnet die Frauenkirche in Esslingen, die fast gleichzeitig erbaut wurde (ab 1321 bis Ende des 14.Jh.)
grau: der Grundriss der Esslinger Frauenkirche mit drei Kirchenschiffen und je sechs Jochen. Das Mittelschiff und die Seitenschiffe sind unterschiedlich breit und haben Kreuz-gewölbe.
magenta: die Überlinger romanische Basilika bis zum Abbruch 1429
rot: die gotische Erweiterung der rom. Basilika mit Chor und Türmen zw. 1350-1440 und (hellrot) eine evtl. westliche Erweiterung der Kirchenschiffe (vorhanden sind Fundamente und Säulenbasen im romanischen Jochmaß)
die evtl. Münsterplanung im 14. Jh. mit Bebauung und Bachlauf
Ansicht von Süd-Westen
Ansicht von Nord-Osten
die erste gotische Bauphase, 1350–1380, Chor und Nordturm
„die Gründungsinschrift für den Bau des heutigen Münster-chors (und des Nordturms) datiert von 1350, Verlängerung des Chors um 2 Joche sowie Ausbildung eines 5/8 Schlusses“
Archäologischer Stadtkataster Überlingen
die romanische Basilika lag ca.1,5m unter dem heutigen Kirchenschiff, der gotische Chor ca.0,9m darüber; ein Höhen-unterschied von ca.2,4m zwischen Chor und Kirchenschiff.
Baubeginn des Südturms und der Chorumbau zwischen 1380-1420
Kurz nach 1400 wurde eine Erweiterung des Chors nach Osten und der Ausbau des Südturms in Angriff genommen.
Ulrich Knapp in 1100 Jahre Kunst und Architektur in Überlingen
um 1400 wird zusammen mit dem Bau des Südturmes der Chor teilweise wieder abgebaut, um ein zusätzliches Joch verlängert und um ca.2,60m (8 Fuß) höher wieder errichtet. Die Chorweihe war am 16. April 1408.
der Blick vom Kirchenschiff zum Chor z.Zt. des Konstanzer Konzils 1414 bis 1418
Raumeindruck des Überlinger Münsters zur Zeit des Konzils.
Diese Zeichnung zeigt den Blick aus dem noch romanischen Kirchenschiff in den neuen, höher gelegenen und noch nicht eingewölbten gotischen Chorraum
Planänderungen ab ca. 1420 bis 1429
1420 hatte man den Entschluss gefasst, die Bauarbeiten am Überlinger Münster wieder aufzunehmen, die ursprüngliche Planung aber nicht weiter zu verfolgen. Diese hätte einen vorherigen Abbruch der alten romanischen Kirchenschiffe notwendig gemacht. Um dies zu vermeiden, haben:
„Bürgermeister und Rat der Stadt den Plan erwogen für einen Neubau von überraschender Kühnheit, erstaunlich vor allem nach den Ausmaßen“
Josef Hecht
Man plante jetzt um die romanische Basilika herum, die zunächst erhalten bleiben konnte, eine noch größere Hallenkirche als ursprünglich vorgesehen:
drei fast gleich hohe lichtdurchflutete Kirchenschiffe mit acht Jochen und 24 gleichen Gewölbefeldern, je 10×14 Ellen (5,91×8,25m) groß, Gewölbe getragen von 14 freistehenden Säulen, die in Längsrichtung durch Scheidbögen verbunden und in Querrichtung durch Druckbalken und Zugeisen mit den mächtigen Stützpfeilern der Außenwände verankert werden sollten.
Die geplante Hallenkirche war in ihrer Raumwirkung völlig verschieden vom Raumeindruck der alten romanischen Basilika.
Statt der bisher geschlossenen, umhüllenden und schützenden romanischen Architektur sollte sich der neue gotische Kirchenraum über extrem breite und hohe Fenster in die Weite öffnen, den Blick in die Höhe richten, himmelwärts, in ein Firmament aus Sternengewölben.
und dies war der neue Konstruktionsgedanke:
1. neue Außenwände, Strebepfeiler, Säulen und Scheidbögen entstehen außerhalb der alten romanische Kirche
2. nach Abbruch der romanischen Kirche werden die restlichen Säulen aufgestellt und in Längsrichtung durch Scheidbögen, in Querrichtung durch Druckbalken und Zugeisen mit den Strebepfeilern der Außenwände verbunden
3. auf den Scheidbögen und Außenwänden werden die Dachstühle aufgerichtet und eingedeckt.
4. dem Baufortschritt folgend werden unter den Dächern die vorbereiteten 24 Gewölbefelder eingesetzt.
Erhaltene Bauteile geben Auskunft über die ehemals geplanten Außenwände, Pfeiler, Säulen, Scheidbögen und Gewölbe, nicht jedoch über evtl. Dachformen. Konstruktiv und wirtschaftlich sinnvoll wäre ein Satteldach über dem Mittelschiff mit quergestellten Satteldächern über den Seitenschiffen wie hier dargestellt (wie Elisabethkirche Marburg).
die Raumwirkung der geplanten Hallenkirche
Diese Zeichnungen zeigen den geplanten hohen und weiten Hallenraum, Kirchenschiffe mit sehr breiten, raumhohen Fenstern und den Blick in die Gewölbe, in ein sich himmelwärts öffnendes Firmament aus Sternengewölben.
ca. 1420, Baubeginn der Hallenkirche
ab 1420 wurde der Westgiebel in voller Höhe errichtet, auch die Säulen und Scheidbögen der anschließenden Joche. Die Seitenwände waren vermutlich in ihrer gesamten Länge in einer Höhe bis über den Scheitel der Portalbögen fertig gestellt, als die Baumaßnahmen eingestellt wurden.
Der Hallenplan wird aufgegeben
„Mit den kühnen Absichten seines Plans ist leider der Meister Hans Dietmar an den Schwierigkeiten der nur empirisch zu lösenden Aufgabe gescheitert“.
Josef Hecht
um ca. 1425 eine erneute Planänderung
Es wurde ein Versuch unternommen, die räumliche Idee mit niedrigeren Seitenschiffen zu verwirklichen. Die Giebelseiten wurden teilweise abgebrochen, die Mittelschiff-Arkaden mit Obergaden und Fenstern umgebaut und die Außenwand des nördlichen Seitenschiffs für den Anschluss an ein Netzgewölbe vorbereitet und überdacht.
Von dieser Bauphase sind im nördlichen Seitenschiff des Münsters in den Jochen 7+8 noch Spuren und Bauteile erhalten.
im Joch 7+8 auf der NW-Seite wurde geplant und teilw. ausgeführt:
1 das Mittelschiff blieb unverändert in der ursprünglichen Höhe und Breite, erhielt aber einen Obergaden mit Fenstern,
2 die Seitenschiffe wurden in geringerer Höhe überwölbt mit einer Reihe von Mittelstützen. Sie sollten ein Netzwerk aus Tragrippen erhalten ohne trennende Scheid- und Gurtbögen.
3 die mittigen Säulen dieser Seitenschiffe waren nicht auf den Fundamenten der romanischen Basilika geplant. Für sie mussten separate Fundamente nach Abbruch der Basilika angelegt werden.
4 die Seitenschiffe wurden mit Pultdächern und quergestellten Satteldächern über jedem Joch eingedeckt.
Aus dieser bisher unbekannten Planungsphase sind in den Jochen 7 und 8 des nördlichen inneren Seitenschiffs noch Spuren der ehemals ausgeführten Dächer erhalten.
Die eingemessenen Gewölbeanfänger an den Mittelschiff-Säulen dieser Joche erlauben eine genaue Rekonstruktion der geplanten Gewölbeform. Die Gewölbeanfänger passen allerdings nicht zu den ca. 120 Jahre später eingebauten „abgeknickten“ Gewölberippen
Diese Perspektive zeigt die Planung der Joche 7+8 mit Netzgewölben über einer mittigen Säulenreihe.
Ausgeführt hiervon wurden die Mittelschiff-Arkade mit den Gewölbeanfängern, der Umbau der Giebelwand, die Nordfassade mit gotischen Fensterbögen sowie die Dächer über diesen beiden westlichen Jochen, nicht jedoch die geplanten Mittelsäulen und Gewölbe.
die Raumwirkung dieser veränderten Hallenplanung
Diese Zeichnungen zeigen die geplanten Änderungen in den Seitenschiffen. Die Gewölbefelder zwischen der Mittelschiffarkade und der Außenwand sind gegliedert durch eine Säulenreihe aber ohne trennende Scheid- und Gurtbögen
aber auch diese Planung wurde wieder aufgegeben
Vor 1429 wurde dann aber unter diesen Dächern, evtl. als „Musterachse“, eine weitere Arkade eingebaut. Sie lag in der Flucht der Außenwand der alten romanischen Basilika.
So entstanden zwei ungleich breite, in der Höhe gestaffelte Seitenschiffe.
Diese „Muster-Bauteile“, besonders die freistehenden Arkaden, wurden konstruktiv durch breite Gurtbögen gesichert, vermutlich wetter-fest geschlossen und als Bauhütte verwendet.
1429 war die romanische Basilika abgebrochen, der Bau einer Hallenkirche wurde endgültig aufgegeben, eine gotische Basilika entstand:
Wie in den nordwestlichen Jochen als „Muster“ vorgegeben, wurde ab 1429, beginnend an Chor und Türmen, mit dem Bau des gotischen Münsters begonnen. Über den Fundamenten der romanischen Basilika wurden die neuen Arkaden mit Obergaden und Fenstern für eine fünfschiffige Basilika errichtet.
Die fertig gestellten Bauteile wurden mit einem Satteldach gedeckt und provisorisch gegen die Baustelle geschlossen, vermutlich zunächst nur die ersten sechs Joche.
1436 waren die Geldmittel erschöpft.
Bis 1440 wurde noch der Südturm bis zum 3. Geschoß fertiggestellt. 1444 wurde die Osanna-Glocke (6,8t, d=1,98m) gegossen und im Glockenstuhl des Südturms aufgehängt, der anschließend seine bis heute „provisorische“ hölzerne Haube erhielt
ab 1470, Einbau der Seitenkapellen
ab 1470 wurden zwischen den Strebepfeilern, beginnend auf der Südseite, Kapellen eingebaut, auf der Nordseite zunächst nur in den ersten beiden Jochen.
1494 wurde der Nordturm um drei Stockwerke erhöht und erhielt ein Viergiebeldach.
Das Problem der Belichtung
Der Einbau der Seitenkapellen und die dadurch entstehende Gebäudebreite von fast 34m führte besonders im Mittelschiff des Münsters zu sehr großen Belichtungsproblemen.
ab 1512, Umbau der Dächer und Einbau der Gewölbe
Gutachten mehrerer Zimmerleute machten 1512 den Vorschlag, das gewaltige Satteldach umzubauen, die Fenster des Mittelschiff-Obergadens frei zu legen, die Seitenschiffe mit einem Pultdach zu versehen und so die Belichtungsprobleme des Mittelschiffs zu beheben.
Mit dem Dachumbau wurde wieder auf der Südseite begonnen, dann folgten die ersten drei Joche auf der Nordseite.
Die Pultdächer wurden allerdings so hoch am Obergaden angesetzt, dass die untere Hälfte der Fensterfläche zwischen dem Maßwerk zugemauert werden musste.
Zwischen 1544 und 1555 wurden die restlichen Kapellen auf der Nordseite eingebaut, der Umbau der Dächer in den Jochen 4 bis 8 weitergeführt und abgeschlossen.
50 Jahre Gewölbeeinbau 1512-1562
Ab 1512 wurde mit dem Gewölbeeinbau begonnen.
Die Arbeiten dauerten mit Unterbrechungen ca. 50 Jahre.
Die Anfänger der Gewölbe waren bereits mit dem Aufbau der Wände, Säulen, Arkaden und Obergaden eingesetzt worden. Auf ihnen wurden jetzt die Gewölberippen und -kappen aufgebaut.
1562 war mit der letzten Vierung im 8.Joch des Mittelschiffs der Gewölbeeinbau vollendet.
3 Gewölbearten finden wir im Überlinger Münster: Kreuz-, Stern- und Netzgewölbe.
Sie sind im Grundriss mit den ungefähren Einbaudaten bezeichnet. Die Gewölbe wurden teilweise mehr als 100 Jahre zuvor durch den Einbau der zugehörigen Gewölbeanfänger vorbereitet. Dies betrifft z.B. die Gewölbe im Chorraum, deren Anfänger bereits ab 1350 durch den Meister Eberhard Rab eingebaut wurden.
Planänderungen bedeuteten für die Ausführung der Gewölbeanschlüsse eine besondere Herausforderung. Dies betraf im Überlinger Münster besonders das Aufsetzen der Gewölberippen in den Jochen 7 und 8 des nördlichen inneren Seitenschiffs auf die Gewölbe-Anfänger, die ursprünglich für eine völlig andere Gewölbeform vorgesehen waren und führte zu formalen Brüchen, die sich deutlich am Übergang der obersten Steinschicht der alten Gewölbeanfänger (vor 1429) zu den aufsteigenden Gewölberippen (ca.1560) abzeichnen.
Auch eine Besonderheit des Gewölbebaus finden wir im Überlinger Münster: Schlingrippen-Gewölbe.
Diese Spielform des spätgotischen bzw. des Renaissance-Gewölbebaus waren ursprünglich in den Jochen 6, 7 und 8 des südlichen inneren Seitenschiffs sowie in der Vorhalle des Süd-West-Portals vorhanden. Sie wurden vermutlich in den letzten Jahren der Überlinger Münsterbauzeit eingefügt und bei der Sanierung 1908-1924 in den Jochen 7 und 8 durch Sterngewölbe ersetzt.
eine Zeichnung des Überlinger Münsters, eingebettet in der Enge mittelalterlicher Bebauung
die Nordwest-Ecke des Münsters (rechts in der Zeichnung) war bis 1888 zusammengebaut mit der Außenwand der ehemaligen Probstei
die Südwest-Ecke des Münstergiebels verläuft bis heute schräg entlang der Grundstücksgrenze des ehem. Beginenhauses, genannt „auf dem Bogen“, bis 1928 Gasthaus „zur Hölle“, heute Münsterstraße 13
1547 erhielt das Westportal eine Vorhalle, 1563 wird der Bau besichtigt: „ob er werschafft gemacht oder nit“ und die„stainhütten uf dem Kürchhove„ abgeräumt.
Archäologischer Stadtkataster Überlingen
Umbauten und Ergänzungen nach der Bauabnahme in den folgenden Jahrhunderten
11 Jahre nach Abschluss des Kirchenbaus wurde 1574-1576 das Viergiebeldach des Nordturms abgebrochen und durch ein Oktogon mit welscher Haube ersetzt.
1586 wird in die Vorhalle des Westportals zur Erschließung der Empore und der Dachräume oberhalb der Gewölbe des Mittelschiffs eine Wendeltreppe eingebaut.
1887 wird eine hölzerne Empore abgebrochen und durch die heutige Orgelempore mit einer neogotischen Sandsteinbrüstung ersetzt.
Diese Schnittbilder zeigen die Wendeltreppen, die von der Vorhalle zur Orgelempore und weiter hinauf in den Dachstuhl über dem Mittelschiff führen.
Ergänzungen des 19. Jh. im Stile der Neogotik
Von 1838 bis1841 sind die Strebepfeiler der Nord- und Südfassaden saniert und durch neugotische, aufgesetzte Fialen ergänzt worden.
1887 wurde die hölzerne Empore im letzten Joch der Kirchenschiffe abgebrochen und durch die heutige Empore mit einer Sandsteinbrüstung ersetzt.
1888 ist die Nord-Westseite des Münsters durch Abbruch der sog. Probstei freigelegt worden. Bei der Sanierung der Giebelwand wurden zur Fassadengliederung auch hier Strebepfeiler mit Fialen vorgeblendet.
Um 1900 gab es Bestrebungen, durch gotische Zierformen den Westgiebel und die breiten Pultdächer über den Seitenschiffen zu gliedern, besonders aber durch den Umbau der Türme das Äußere des Münsters „stilgerecht zu gotisieren“.
Am 13. August 1939 setzte eine bengalische Beleuchtung zum Seenachtsfest den Turmhelm des Nordturms in Brand.
1951 wurden Oktogon und oberstes Geschoss des Nordturms abgetragen und in Betonbauweise neu errichtet
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das Münster heute im Überlinger Stadtbild
„Der barocke Turmabschluss war „den Stilpuristen schon immer ein Gräuel. Aber die Überlinger haben sich an den Anblick der stilwidrigen Laterne längst gewöhnt.“ So erhielt „Die Silhouette … durch einen launischen Einfall ihren prägnantesten Zug“
Josef Hecht 1938 in: „St. Nikolaus-Münster in Überlingen“
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