1420 – 1429, ein Jahrzehnt, das die Baugeschichte des Überlinger Münsters entscheidend prägte
Im Jahr 1350 erhielt Eberhard Rab aus Franken vom Rat der Stadt Überlingen den Auftrag zum Bau eines neuen gotischen Münsters. Zunächst sollte nur die alte romanische Basilika durch einen neuen Chor mit zwei flankierenden Türmen erweitert werden. Zum Neubau des Münsters muss es aber mit Sicherheit eine Gesamtplanung gegeben haben. Von dieser sind bisher weder Dokumente noch Zeichnungen bekannt.
1900 veröffentlichte der erzbischöfliche Baudirektor Max Meckel eine Studie zur Entstehung des Münsters. Er vermutete, dass es vor 1350, also noch vor der Beauftragung von Eberhard Rab eine erste dreischiffige gotische Vorgängerkirche gegeben haben müsse.
Meckel kannte allerdings nicht die erst nach 1908 durch Grabungen aufgedeckten romanischen Vorgängerbauten. Und diese Grabungen zeigen, dass es nach den romanischen Bauperioden im Bereich der Kirchenschiffe keine Bautätigkeit gab bis zum Baubeginn der drei-schiffigen gotischen Hallenkirche ab 1420.
Dieser Grundriss zeigt die einzelnen Bauphasen der romanischen Basilika, die zwischen 1908 und 1924 bei Ausgrabungen im Überlinger Münster entdeckt und eingemessen wurden.
Die Überlegungen Meckels beruhten auf folgenden baulichen Unstimmigkeiten:
1. der Anschluss der heutigen gotischen Kirchenschiffe an Türme und Wendeltreppe konnte nicht der ursprünglichen Planung des Eberhard Rab entsprochen haben,
2. die Strebepfeiler beider Türme ragen störend in die heutigen äußeren Seitenschiffe hinein
In seiner Zeichnung von 1900 vermutet Meckel als Vorgängerkirche eine 3-schiffige und 6-jochige Hallenkirche mit einem 2-jochigen Chorraum und 5/8 Abschluss, flankiert von einem 4-geschossigen Nordturm. Dieser Turm entspricht in Größe und Gestaltung den unteren 3 Geschossen des heutigen Nordturms. Das Glockengeschoss darüber und der Turmhelm sind in ihrer Gestaltung anders als ihre heutige Ausführung. Der Chorraum entspricht dagegen in Ausformung und Größe tatsächlich dem durch Ausgrabungen nachgewiesenen und zunächst auch ausgeführten verkürzten Chorraum.
Die Höhe des Mittelschiffs war nach Meckels Ansicht auf die Höhe des Triumphbogens abgestimmt. Dieser ist jedoch sehr niedrig, da er die Deckenhöhe der romanischen Basilika aufnehmen musste. Und deren Fußboden lag nach Kenntnis der Ausgrabungen ca. 2,40m unter dem Boden des heutigen, neuen gotischen Chorraumes. Daher die sehr gedrungen wirkende Höhenentwicklung der Zeichnung Max Meckels.
Grundriss und Schnittzeichnung von Max Meckel, um 1900
Das gesamte Erscheinungsbild seiner Zeichnungen entspricht m. E. dem mittelalterlichen Kirchenbau einer noch kleinen Gemeinde im Bodenseeraum.
Die ursprüngliche Gesamtplanung des Eberhard Rab kann vielleicht eher mit der Frauenkirche in Esslingen verglichen werden, ebenfalls eine Hallenkirche, Baubeginn 1321, also ca. 30 Jahr vor Überlingen.
In diesem Plan ist die letzte romanische Bauphase des Überlinger Münsters und die gotische Erweiterung mit Chorraum und Türmen durch Eberhard Rab (magenta und rot) zusammengezeichnet mit dem Grundriss der dreischiffigen Esslinger Frauenkirche (grau), sechs Joche mit Kreuzgewölben wie auch in der Zeichnung von Max Meckel
Diese Innenansicht der Esslinger Frauenkirche vermittelt sehr gut die Raumwirkung einer hohen, Licht durchfluteten Hallenkirche, wie sie vermutlich auch in Überlingen geplant war.
Vieles deutet darauf hin, dass Eberhard Rab 1350 das neue gotische Münster auf den Fundamenten der alten romanischen Basilika geplant hatte. Bis 1380 waren von seiner Planung die unteren 3 Geschosse des Nordturmes und Teile des Chorraumes fertiggestellt worden. Danach wurde der Chorraum nochmals geändert. Er wurde ab ca.1400 mit Beginn der Arbeiten am Südturm um ein Joch verlängert und 8 Fuß (ca. 2,60m) höher wieder aufgebaut. Die Chorweihe war 1408. Die Arbeiten am Südturm wurden 1444 nach dem Guss und Einbau der Osanna-Glocke mit einer provisorischen Turmhaube beendet.
so ähnlich mag die bauliche Situation des Münsters und seine nähere Umgebung nach Fertigstellung und Weihe des Chores 1408 und noch während des Konstanzer Konzils 1414-1418 gewesen sein.
1420 stand man vor einer schwierigen Entscheidung:
Um, wie geplant, mit dem Neubau der gotischen Kirchenschiffe über den Fundamenten der alten romanischen Basilika beginnen zu können, musste diese vorher abgebrochen werden.
In dieser Situation entstand vermutlich der Gedanke, eine weit größere Kirche als ursprünglich geplant mit neuen Außenmauern außerhalb der bestehenden romanischen Basilika zu bauen und sie dadurch während der Bauarbeiten für lange Zeit erhalten zu können.
Man plante eine 3-schiffige Hallenkirche mit 24 Gewölbejochen. Die Geometrie der 24 Gewölbejoche, ermittelt aus der Quadrat-Diagonalen, √2=1,41 oder ca.10×14 Fuß (lt. Aufmaß 5,91x 8,37m).
Der Vorteil dieser neuen Planung war:
- das romanische Münster mit seinem neuen gotischen Chor konnte über lange Zeit weiterhin in seiner vollen Größe für Gottesdienste genutzt werden.
- die neuen Fundamente für Außenmauern und Strebepfeiler wurden ohne Beeinträchtigung bestehender Gebäudeteile außerhalb des romanischen Kirchenschiffs gegründet und darüber Seitenwände und Westgiebel mit mächtigen Strebepfeilern errichtet.
- über den Säulen lagen in Längsrichtung Scheidbögen. Sie wurden in Querrichtung bis zu den Strebepfeilern ausgesteift durch Druckbalken und Zugeisen. Sie bildeten als Brücke die tragfähige Auflage für ein Satteldach über dem Mittelschiff und für quergestellte Satteldächer über den Seitenschiffen. Die Höhe der Scheidbögen (8 Fuß / 2,60m) bildete das Gefälle zur Regen-Wasserableitung zwischen den einzelnen Dachflächen. (vermutete Dächer ähnlich Marburg)
- Säulen, Scheidbögen, Dachstühle, Gewölbe etc. konnten von Stein-metzen und Zimmerleuten unabhängig vom Baufortschritt vorbereitet werden, um sie nach Abbruch der romanischen Basilika im Inneren der Baustelle über den dann freien Fundamenten des romanischen Mittelschiffs zu errichten.
- ohne Beeinträchtigung der Kirchennutzung konnte man den Baufortschritt der Leistungsfähigkeit der Bauhütte und der Finanzierbarkeit anpassen.
Ob dies bereits ein Vorschlag des Münsterbaumeisters Hans Dietmar war, der von 1425 bis 1436 in Überlingen unter Vertrag stand, ist unklar.
Diese Zeichnungen sollen die geplanten Arbeitsschritte verdeutlichen:
- die alte romanische Basilika liegt inmitten der Baustelle der gotischen Hallenkirche. Fertiggestellt sind die Außenwände mit Strebepfeilern, zwei westl. Joche mit zwei Halb- und vier Rundsäulen und die Scheidbögen, über Zug- und Druckbalken verbunden mit den Außenwänden. Die Scheidbögen nehmen die niedrigere Höhe der Seitenschiff-Gewölbe auf
2. nach Abbruch der Basilika werden über den alten Fundamenten die restlichen 10 Rund- und 2 Halbsäulen mit den sie verbindenden Scheidbögen errichtet und ebenfalls quer mit Zug- und Druckbalken untereinander und zu den Stützpfeilern verstrebt.
3. die Scheidbögen tragen ein Satteldach über dem Mittelschiff. Die sinnvollste Überdeckung der Seitenschiffe sind quergestellte Satteldächer über jeweils 2 Jochen mit zwischenliegenden Pultdächern zur Regenwasser-Ableitung.
4. Nach Aufrichten der Dächer können zeitunabhängig die 24 gleichen Sterngewölbe eingebaut werden.
Die Bauarbeiten wurden eingestellt, die Hallenplanung aufgegeben.
Nach den Beschreibungen muss der Giebel etwa in voller Höhe fertiggestellt gewesen sein, als die Baumaßnahme eingestellt wurde; die Seitenwände bis über Fenstersims-höhe und die Ostportale bis über den Bogenscheitel. Datum und Begründung des Baustopps sind unbekannt. Vielleicht waren Setzungen die Ursache, denn die westlichen Teile der Außenwände, besonders die hohe Giebelwand, liegen im Schwemmgebiet des ehemaligen Espach-Flusslaufs.
Josef Hecht schreibt dazu in „das St. Nikolaus-Münster in Überlingen“:
„Mit den kühnen Absichten seines Plans ist leider der Meister Hans Dietmar an den Schwierigkeiten der nur empirisch zu lösenden Aufgabe gescheitert“.
Es muss sehr schmerzlich gewesen sein, diese großartige architektonische Raum-Idee eines hohen, lichtdurchfluteten Kirchenraumes unter einem Firmament aus Sternen-gewölben auf schlanken himmelwärts strebenden Säulen wegen konstruktiver, statischer Probleme aufgeben zu müssen.
Verständlich daher, dass nach dem Scheitern dieser Hallenplanung ein Versuch unternommen wurde, die räumliche Vision wenigstens in einer veränderten Form, mit niedrigeren und unterteilten Seitenschiffen auszuführen.
Zu dieser Planungsphase gehören die heute noch erhaltenen Gewölbe–anfänger an den Säulen der Joche 7 und 8 zwischen dem Mittelschiff und dem inneren nördlichen Seitenschiff.
Diese Umplanung des Meisters Hans Dietmar war:
1. das Mittelschiff wird in seiner ursprünglich vorgesehenen Höhe und Breite beibehalten
2. die Seitenschiffe werden in geringerer Höhe mit einem gleichmäßigen Netzgewölbe überwölbt
3. die Gewölbelast wird auf einer Reihe von Mittelstützen abgesetzt.
4. in den Seitenschiffen gibt es keine trennenden Scheid- und Gurtbögen. Dadurch wird ebenfalls eine helle, weite, räumliche Hallenwirkung erzielt.
Dieser Blick auf die geplanten Gewölbe zeigt die erneute Änderung.
An den nördlichen Mittelschiffsäulen der Joche 7+8 sind Gewölbeanfänger erhalten, aus denen diese Gewölbe rekonstruierbar sind. Im Giebel und in einer Scheidwand zeigen erhaltene Bauspuren, dass über den Seitenschiffen Pultdächer mit querstehenden Satteldächern geplant und in den nördlichen Jochen 7+8 auch bereits ausgeführt waren.
Querschnitt der neuen Planung
Die Planänderung in Überlingen erinnert an eine ähnliche Entwicklung beim Bau des Ulmer Münsters.
1377 ebenfalls als dreischiffige Hallenkirche begonnen, wurde in Ulm 1392 das Mittel-schiff erhöht, sodass ein Kirchenraum mit basilikalem Querschnitt entstand.
1494 bestand in Ulm in den Seitenschiffen akute Einsturzgefahr, sodass man sie mit einer zusätzlichen Säulenreihe unterteilte, wie dies auch in Überlingen geplant war.
Ein Bild aus dem Seitenschiff des Ulmer Münsters
Aus den im Überlinger Münster erhaltenen Gewölbeanfängern lässt sich die Planung eines zweischiffigen Netzgewölbes rekonstruieren.
Diese Planungsphase muss zwischen 1420, dem Baubeginn der großen Hallenkirche und noch vor 1429, dem Baubeginn der 5-schiffigen Basilika gelegen haben. Die Zeichnung verdeutlicht die Vergleichbarkeit der geplanten Konstruktionssysteme und Raumwirkungen in Ulm und Überlingen.
Rekonstruktionszeichnung des Seitenschiffs im Überlinger Münster
Diese Zeichnung zeigt nochmals die beiden nordwestlichen Joche im Seitenschiff.
Nach den erhaltenen Bauspuren war der Nordwestgiebel, die Außenwand der Joche 7+8 und die Überdachung in der hier dargestellten Form bereits umgebaut, nicht jedoch die Netzgewölbe und die sie tragenden Mittelsäulen. Noch während dieser Bauphase wurden aber erneut Planänderungen vorgenommen, die zu einer vollständigen Abkehr von der bisher geplanten Hallenkirche führten zu einer 5-schiffigen, in Breite und Höhe gestaffelten basilikalen Raumform.
Diese erneute Änderung ist hier dargestellt:
statt der geplanten mittigen Säulenreihe wurde nun unter den vorhandenen Dächern in den Jochen 7+8 eine weitere Arkade mit Obergaden und Fenstern in der Flucht der Außenwand der alten romanischen Basilika eingebaut. Beide Arkaden wurden gegen Ende dieser Bauphase statisch konstruktiv durch den Einbau von kräftigen Gurtbögen gesichert.
Dieser Schnitt zeigt die Planung und Ausführung zwischen 1429 und 1436. Er verdeutlicht den basilikalen Querschnitt der neuen Planung:
ein breites und hohes Mittelschiff – wie bisher – und die in ihrer Höhe und Breite gestaffelten Seitenschiffe. (die Gewölbe wurden erst später und nach weiteren Änderungen eingebaut)
Die Planung einer Hallenkirche wird endgültig aufgegeben.
Vermutlich hatten die beiden nördlichen Joche 7+8 als Musterachsen und Bauhütte gedient, bevor man sich zu einer grundsätzlichen Planänderung entschloss.
Die bisherige Planung einer hohen, Licht durchfluteten Hallenkirche wurde aufgegeben zugunsten einer 5-schiffigen Kirche in der bewährten traditionellen basilikalen Raumform.
Mit dieser Änderung der geplanten Raumform wurden aber auch die bauökonomischen Vorteile aufgegeben:
1. Die vier eingefügten Arkaden und Obergaden ergaben eine viel größere Baumasse, höhere Kosten für Material, Transport und Arbeit etc. und auch eine längere Bauzeit als zunächst geplant.
2. Auch die ursprüngliche Absicht, zuerst die Außenwände fertig zu stellen, dann die romanische Basilika abzubrechen um die restlichen 10 Säulen aufstellen zu können und danach die Dächer zu errichten, war so nicht möglich. Der Abbruch der romanischen Basilika war jetzt Voraussetzung für den Baubeginn.
1429 wurde die romanische Basilika abgebrochen. Danach wurde mit den Baumaßnahmen im Osten im Anschluss an den Chorraum und die beiden Türme begonnen.
Über den Fundamenten des Mittelschiffs und der Außenwände der ehemaligen romanischen Basilika wurden die neuen gotischen Arkaden des Mittelschiffs und der inneren und äußeren Seitenschiffe errichtet, wie dies bereits zuvor in den beiden westlichen Jochen 7 und 8 ausgeführt worden war.
Für die niedrigeren äußeren Seitenschiffe mussten die Außenwände geändert werden. Die Fensterbreite mit den Fenstergewänden blieben vermutlich erhalten, über der bisherigen Kämpferhöhe war aber der ursprünglich geplante gotische Bogenabschluß wegen der niedrigeren Gewölbehöhe nicht mehr möglich sondern nur noch ein flacher Stichbogen oder „Tudorbogen“.
Dem Baufortschritt entsprechend wurden die Kirchenschiffe mit einem riesigen Satteldach überdeckt, dessen Spuren an den beiden Türmen heute noch ablesbar sind.
Die folgende Gegenüberstellung zeigt die entscheidenden Entwicklungen der Überlinger Münsterplanung innerhalb nur eines einzigen Jahrzehnts.
Statt des Urplans von Eberhard Rab:
1. Umplanung, nach 1420, eine Hallenkirche mit drei gleich hohen Kirchenschiffen
2. eine niedrigere Halle, vor 1429, ein in seiner Hallenwirkung ähnlicher Kirchenraum mit niedrigeren Seitenschiffen, teilweise Ausführung auf der Nordseite vor 1429
3. Ende der Hallenplanung 1429, jetzt eine 5-schiffige Basilika, (ab 1470 noch zusätzliche Seitenkapellen zwischen den Strebepfeilern)
Ausgehend vom ursprünglichen Entwurf des Eberhard Rab wurde die Planung zwischen 1420 und 1429 dreimal verändert.
Zuerst die geplante Erweiterung des Hallenraumes, mit dem Ziel, noch eine Zeit lang während der Bauphase die romanische Kirche nutzen zu können. Dann der Versuch, die architektonische Raumidee der hohen, von Licht durchfluteten Kirchenschiffe in einer veränderten und den statisch konstruktiven Erfordernissen angepassten Form zu erhalten. Als auch diese Arbeiten wieder eingestellt wurden, eine erneute Umplanung. Die Hallenidee wurde aufgegeben, man kehrte zum basilikalen Kirchenraum zurück.
Warum wurden die Hallenplanungen endgültig aufgegeben, warum ist man zu der basilikalen Raumform zurückgekehrt? Waren es nur die statisch-baukonstruktiven Risiken an diesem Ort? Waren es evtl. auch andere ideologische, weltanschauliche, theologische Gründe. Der geplante weite, offene, helle Raum gegen die Mystik einer vertrauten romanischen Basilika?
Nach 1429, nach dem Abbruch der romanischen Basilka, wird mit dem Neubau einer gotischen Basilika im Anschluß an Chor und Türme begonnen. Es entsteht jetzt eine 5-schiffige Basilika in einer anderen Raumidee, in einer von der bisherigen Planung völlig abweichenden Architektursprache:
- fünf in der Höhe stark abgestufte und von Scheidwänden mit Obergaden getrennte Kirchenschiffe, achsial in West-Ost-Richtung auf Chor- und Altarraum bezogen.
- alle Kirchenschiffe zunächst von einem gemeinsamen Satteldach überdeckt, das keine Belichtung über die Obergaden-Fenster zuließ. In den inneren Kirchenschiffen muß es sehr dunkel gewesen sein, ein völliger Gegensatz zu früheren Planungs-absichten.
Nichts erinnerte mehr an die Entwurfsidee: an einen hohen, lichtdurchfluteten Kirchenraum unter einem Firmament aus Sternengewölben, auf schlanken himmelwärts strebenden Säulen.
Die Planänderungen zwischen 1420 und 1429 haben die 200-jährige gotische Phase der Münster-Baugeschichte entscheidend geprägt.
1436 wurde der Vertrag mit dem Münsterbaumeister Hans Dietmar nicht verlängert, er bewarb sich in Esslingen. Was war der Grund: Waren es nur finanzielle Nöte der Stadt, wie Hecht schreibt? Oder war es nicht auch seine Enttäuschung darüber, dass er seine Ideen in Überlingen nicht hatte realisieren können?
Carl Fahr, 2020 / 2023
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